Dissertation
Architecture of Counterrevolution: The French Army in Algeria, 1954-1962

Dissertation
Samia Henni
Prof. Philip Ursprung, Prof. Tom Avermaete, Prof. Jean-Louis Cohen
Oktober 2012- September 2016
 

Die vorliegende Dissertation untersucht das Zusammenwirken von französischer Kolonialpolitik und militärischen Massnahmen zur Bekämpfung der Aufstände im Hinblick auf die Architektur während der Algerischen Revolution (1954–62). Im Zuge des blutigen und langwierigen bewaffneten Konflikts in Algerien, teilten die französischen Zivil- und Militärbehörden, das ländliche und städtische Territorium neu ein, veränderten die gebaute Umwelt von Grund auf, errichteten in kürzester Zeit neue Infrastruktur und verfolgten eine Baupolitik, mit deren Hilfe die französische Kolonialherrschaft in Algerien erhalten werden sollte. Nicht nur mit strategischen Zerstörungen, sondern gerade auch mit Neubauten verfolgte die Kolonialmacht das Ziel, die algerische Bevölkerung zu kontrollieren, und andererseits die europäischen Bewohner zu schützen. Die Dissertation richtet ihren Fokus auf drei mit einander in Verbindung stehende räumliche Massnahmen der Aufstandsbekämpfung: Die gross angelegte Zwangsumsiedlung algerischer Bauern; Grosssiedlungen für die algerische Bevölkerung als Teil von General Charles de Gaulles ‘Plan de Constantine’; eine befestigte Verwaltungsstadt, die zum Schutz der französischen Behörden während der letzten Monate der Algerischen Revolution entstand. Anliegen dieser Arbeit ist es, den Modus operandi dieser baulichen Massnahmen aufzuzeigen. Dargestellt werden ihre Ursprünge, Entwicklung und Ziele, die beteiligten Akteure, Protokolle, Auswirkungen und die zugrunde liegenden Entwurfsmechanismen.