Dissertation
"Auszug" and "Projection": Late Medieval and Early Modern Architectural Drawing Techniques and Their Historical Entanglements
Dissertation
Daniel Tischler
Leiter: Prof. Dr. Maarten Delbeke
Die Dissertation liefert die erste vergleichende Studie der beiden möglicherweise bedeutendsten Paradigmen historischer Architekturzeichnungspraxis: der spätmittelalterlichen Zeichentechnik des sogenannten Auszugs und dessen neuzeitlichen Pendants der kombinierten Orthogonalprojektion. Anhand einer sowohl systematischen als auch historischen Lektüre repräsentativer europäischer Zeichnungen und Textquellen werden die theoretischen Affinitäten und praktischen Verflechtungen zwischen Auszug und Orthogonalprojektion nachgezeichnet, die sich zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert identifizieren lassen.
Dies geschieht anhand ausgewählter Fallstudien von Laurenz Spenning bis Francesco Borromini, deren Komplexität dazu einlädt, die Geschichte architektonischer Zeichnungspraktiken weniger als durch einen großen Bruch oder linearen Verlauf, sondern vielmehr als durch komplizierte Verschränkungen, unbemerkte Kontinuitäten und überraschende Diskontinuitäten strukturiert zu erzählen – und damit das klassische historiografische Narrativ einer umfassenden Epochenwende zwischen Mittelalter und Neuzeit gegen den Strich zu bürsten.
Bild: Albrecht Dürer, „Dyß ist der schnech auß dem grund auf getzogen“, fig. 15 in Underweysung der Messung, mit dem Zirckel und Richtscheyt, in Linien ebnen unnd gantzen Corporen. [Nürnberg]: [s. n.], [1525]. ETH-Bibliothek Zürich, Rar 5113, https://doi.org/10.3931/e-rara-9108 / Public Domain Mark
Daniel Tischler
Leiter: Prof. Dr. Maarten Delbeke
Die Dissertation liefert die erste vergleichende Studie der beiden möglicherweise bedeutendsten Paradigmen historischer Architekturzeichnungspraxis: der spätmittelalterlichen Zeichentechnik des sogenannten Auszugs und dessen neuzeitlichen Pendants der kombinierten Orthogonalprojektion. Anhand einer sowohl systematischen als auch historischen Lektüre repräsentativer europäischer Zeichnungen und Textquellen werden die theoretischen Affinitäten und praktischen Verflechtungen zwischen Auszug und Orthogonalprojektion nachgezeichnet, die sich zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert identifizieren lassen.
Dies geschieht anhand ausgewählter Fallstudien von Laurenz Spenning bis Francesco Borromini, deren Komplexität dazu einlädt, die Geschichte architektonischer Zeichnungspraktiken weniger als durch einen großen Bruch oder linearen Verlauf, sondern vielmehr als durch komplizierte Verschränkungen, unbemerkte Kontinuitäten und überraschende Diskontinuitäten strukturiert zu erzählen – und damit das klassische historiografische Narrativ einer umfassenden Epochenwende zwischen Mittelalter und Neuzeit gegen den Strich zu bürsten.
Bild: Albrecht Dürer, „Dyß ist der schnech auß dem grund auf getzogen“, fig. 15 in Underweysung der Messung, mit dem Zirckel und Richtscheyt, in Linien ebnen unnd gantzen Corporen. [Nürnberg]: [s. n.], [1525]. ETH-Bibliothek Zürich, Rar 5113, https://doi.org/10.3931/e-rara-9108 / Public Domain Mark
