Vittorio Magnago Lampugnani
Professor emeritus
Curriculum Vitae

Vittorio Magnago Lampugnani, emeritierter Professor für Geschichte des Städtebaus an der ETH Zürich, führt ein eigenes Architekturbüro in Mailand (Studio di Architettura) sowie ein weiteres in Zürich (Baukontor Architekten).

Geboren 1951 in Rom. Schweizer Schule Rom, Deutsche Schule Rom (Neusprachliches Gymnasium); Studium der Architektur an den Universitäten Rom und Stuttgart; 1973 Diplom, 1977 Promotion an der Universität Stuttgart; seit 1978 Mitglied der Architektenkammer Baden-Württemberg, seit 1979 des Deutschen Werkbundes. 1983 Dottore in Architettura an der Universität Rom. Seit 1991 Mitglied des Bundes Deutscher Architekten, seit 1995 des Bundes Schweizer Architekten. 1992-96 Mitglied des Architekturbeirats der Deutschen Bank, Frankfurt am Main. 1999-2002 Mitglied der wissenschaftlichen Beiräte der Triennale di Milano und des Musée d'Architecture Français, Paris. 2000-04 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Collegium Helveticum, Zürich, sowie des Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierats, Bern. 2001-14 Mitglied der Steering Committees sämtlicher Campus-Anlagen von Novartis, 2012-14 des Gestaltungsbeirats des Flughafens München, 2013-17 des Evaluationskommittees der Architectural Association School of Architecture, London. Seit 2001 Mitglied der Internationalen Bauakademie Berlin und des Programmbeirats des Oskar von Miller Forum, München. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter dreimal der Preis für besondere Leistungen in der Lehre am Departement Architektur, der Credit Suisse Award für den besten Dozenten der gesamten ETH (2017), der Ehrenpreis der Vereinigung freischaffender Architekten Deutschlands e.V., München (2006) und die Heinrich-Tessenow-Medaille (2017).

1974 - 80 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Grundlagen der modernen Architektur und Entwerfen der Universität Stuttgart. 1981 - 82 Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes im Berliner Künstleraustauschprogramm; 1981 und 1982 - 83 Research Fellowship des American Council of Learned Societies an der Columbia University in New York. 1983 Professor an der internationalen Sommerakademie für Bildende Künste in Salzburg; 1984 - 85 Professor an der Graduate School of Design der Harvard University in Cambridge, Mass.; 1985 - 86 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin; 1990 - 94 Universitätsprofessor an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste (Städelschule) in Frankfurt am Main. Von 1994-2016 ordentlicher Professor für Geschichte des Städtebaus an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, 1998 - 2001 zudem Vorsteher des Departements für Architektur, seit 2003 auch Mitglied des Instituts für Städtebau, 2005-07 Vorsteher des Netzwerks Stadt und Landschaft. 2002-07 Direktor des Graduiertenkollegs „Stadtformen: Bedingungen und Folgen", 2007-10 Leiter der Arbeitsgruppe „Raumwissenschaften im ETH-Bereich“. 2010-16 Vorsteher des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur (gta); 2017-18 erneut Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Daneben Vorträge und Gastprofessuren, unter anderem an der Harvard University, an der Escuela Técnica Superior de Arquitectura der Universidad de Navarra in Pamplona und an der Architekturfakultät des Politecnico di Milano.

1984 Ausstellung "Das Abenteuer der Ideen. Architektur und Philosophie seit der industriellen Revolution" in der Berliner Neuen Nationalgalerie (1985 unter dem Titel "L'avventura delle idee nell'architettura 1750 - 1980" im Palazzo della Triennale in Mailand). 1987 Ausstellung "Le città immaginate: un viaggio in Italia", ebenfalls im Palazzo della Triennale (mit Vittorio Savi). 1990 - 95 Direktor des Deutschen Architektur-Museums in Frankfurt am Main; dort zahlreiche Ausstellungen, Symposien und Vortragsreihen. Daneben 1994 Ausstellung "Rinascimento. Da Brunelleschi a Michelangelo: La rappresentazione dell'architettura" im Palazzo Grassi in Venedig (mit Henry Millon); 1995 - 96 in der National Gallery, Washington D.C., im Musée des Monuments historiques, Paris, und im Alten Museum, Berlin.

1980 - 84 wissenschaftlicher Berater der Internationalen Bauausstellung Berlin (Die Neubaugebiete). 1981 - 85 Mitglied des Redaktionsausschusses von "Casabella", Mailand. 1986 - 90 stellvertretender Herausgeber von „Domus", ebenfalls Mailand; 1990 - 96 alleinverantwortlicher Herausgeber. 2000 - 05 Mitglied des Redaktionsausschusses von „The Harvard Design Magazine". Seit 1995 regelmässig Beiträge für die Neue Zürcher Zeitung.

Seit 1980 eigenes Architekturbüro: erst in Berlin und dann in Mailand und Zürich. Wichtigste Projekte: Bürokomplex im Block 109, Berlin (1991-96), mit Marlene Dörrie; Wohnhausgruppe in Maria Lankowitz, bei Graz (1995-99), mit Marlene Dörrie und Michael Regner; Eingangsplatz des Audi-Forums in Ingolstadt (1999-2001), mit Wolfgang Weinzierl; Städtebauliche Gesamtplanung Novartis Campus in St. Johann, Basel (2001ff); Gebäude Fabrikstrasse 12 auf Novartis Campus, Basel (2004-08); Untergrundbahnhof Mergellina, Neapel (2004-08); Neugestaltung des Donau-Ufers, Regensburg (2004ff), mit Wolfgang Weinzierl u.a.; Masterplan Richti-Quartier, Wallisellen, und Planung der Freiflächen sowie eines Wohnhofes (2007-14); Parkgarage in East Hanover, New Jersey (2011-14); Geschäftshaus am Schiffbauplatz, Zürich (2014-17). Diese und weitere Architektur-Arbeiten wurden in verschiedenen Monografien (Vittorio Magnago Lampugnani, Stadtarchitekturen / Urban Architectures, Quart Verlag, 2006; Stadtbau als Handwerk / Urban Design as Craft, gta Verlag, 2011) und in den bedeutendsten internationalen Architekturzeitschriften veröffentlicht, darunter Casabella, Domus und Lotus international, Mailand, Arquitectura Viva, Madrid, und AMC (Architecture Mouvement Continuité), Paris, sowie in Einzel- und Kollektivausstellungen gezeigt, darunter der Biennale di Venezia. Mitglied verschiedener Jurys für Architekturwettbewerbe und Architekturpreise, darunter des Praemium Imperiale, Tokio (Berater), des Mies van der Rohe Award for European Architecture, Barcelona (Vorsitz) und des Green Prize for Urban Planning der Harvard University.

Wichtige wissenschaftliche Buchpublikationen: "Architektur und Städtebau des 20. Jahrhunderts" (Hatje, 1980; englische, japanische und koreanische Übersetzung); "Lexikon der Architektur des 20. Jahrhunderts" (Herausgeber, Hatje, 1983; 2. überarbeitete Auflage 1998; englische, italienische, französische und spanische Übersetzung); "Architektur als Kultur. Die Ideen und die Formen" (DuMont, 1986); "Antonio Sant'Elia. Gezeichnete Architektur" (Herausgeber, Prestel, 1992); "Moderne Architektur in Deutschland 1900 - 1950: Reform und Tradition" (Herausgeber mit Romana Schneider, Hatje, 1992); "Moderne Architektur in Deutschland 1900 - 1950: Expressionismus und Neue Sachlichkeit" (Herausgeber mit Romana Schneider, Hatje, 1994); "Die Modernität des Dauerhaften. Essays zu Stadt, Architektur und Design" (Wagenbach, 1995; Neuauflage Fischer, 1998; italienische Originalausgabe „Modernità e durata", Skira, 1999; englische Ausgabe "Modernity and Durability", DOM publishers, Berlin 2018); "Museen für ein neues Jahrtausend. Ideen, Projekte, Bauten" (Herausgeber mit Angeli Sachs, Prestel, 1999; englische, portugiesische und italienische Übersetzung); "Die Architektur, die Tradition und der Ort. Regionalismen in der europäischen Stadt" (Herausgeber, Deutsche Verlags-Anstalt, 2000); "Verhaltene Geschwindigkeit. Die Zukunft der telematischen Stadt" (Wagenbach, 2002); „Architekturtheorie 20. Jahrhundert. Positionen, Programme, Manifeste" (Herausgeber mit Ruth Hanisch, Ulrich Maximilian Schumann und Wolfgang Sonne, Hatje Cantz, 2004); „Stadtformen. Die Architektur der Stadt zwischen Imagination und Konstruktion" (Herausgeber mit Matthias Noell, gta Verlag, 2005); „Handbuch zum Stadtrand. Gestaltungsstrategien für den suburbanen Raum" (Herausgeber mit Matthias Noell, Gabriela Barman-Krämer, Anne Brandl und Patric Unruh, Birkhäuser, 2007); „Städtische Dichte" (Herausgeber mit Thomas K. Keller und Benjamin Buser, Verlag Neue Zürcher Zeitung, 2007); „Novartis Campus. Eine moderne Arbeitswelt. Voraussetzungen, Bausteine, Perspektiven“ (Hatje Cantz, 2009); „Die Stadt im 20. Jahrhundert. Visionen, Entwürfe, Gebautes“ (Wagenbach, 2010, 2 Bände); "Anthologie zum Städtebau" (Herausgeber mit Katia Frey und Eliana Perotti, Gebr. Mann Verlag, drei Bände, 2005-2014 "Enzyklopädie zum gestalteten Raum" (Herausgeber mit Konstanze Sylva Domhardt und Rainer Schützeichel, gta Verlag, 2014); "Radikal normal. Positionen zur Architektur der Stadt" (Hatje Cantz, 2015); "Die Stadt der Moderne. Strategien zu Erhaltung und Planung" (Herausgeber mit Konstanze Sylva Domhardt, gta Verlag, 2016); "Voreingenommene Erzählungen. Architekturgeschichte als Ideengeschichte" (gta Verlag, 2016); "Manuale zum Städtebau. Die Systematisierung des Wissens von der Stadt 1870-1950" (Herausgeber mit Katrin Albrecht, Helene Bihlmaier und Lukas Zurfluh, DOM publishers, 2017); "Die Stadt von der Neuzeit bis zum 19. Jahrhundert. Urbane Entwürfe in Europa und Nordamerika" (Wagenbach, 2017); "Die Stadt als Raumentwurf. Theorien und Projekte im Städtebau seit dem Ende des 19. Jahrhunderts" (Herausgeber mit Rainer Schützeichel, Deutscher Kunstverlag, 2017); "Atlas zum Städtebau" (Herausgeber mit Harald R. Stühlinger und Markus Tubbesing, Hirmer, 2018, 2 Bände).


Januar 2018